Das insbesondere auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendliteratur umfassende Werk
Michael Endes hat sich seit jeher einer großen Zahl unterschiedlichster Adaptionen erfreuen dürfen. Neben dem obligatorischen Kinder- und Jugendfilm bietet es ebenfalls kreative Anstöße zu Hörspielen und -büchern, Zeichentrickumsetzungen, Theaterstücken und Musicals.
Die wohl früheste Werkadaption entsteht in den 1960er Jahren: bereits ein Jahr nach der Veröffentlichung von „
Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ im Jahr 1960 wird dieses Kinderbuch in szenischer Darstellung und Zusammenarbeit von Machern und Figuren der
Augsburger Puppenkiste verfilmt – zunächst in Schwarz-Weiß, 1977 unter Regie von Manfred Jenning auch in Farbe. „
Jim Knopf und die Wilde 13“ folgt in ähnlicher Form in einer ersten Schwarz-Weiß-Version noch im Veröffentlichungsjahr 1962, sowie in der Farbverfilmung 1978.
Die filmischen Adaptionen der in den folgenden Jahren veröffentlichten Romane „
Momo oder Die seltsame Geschichte von den Zeitdieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte“ (1973) und „
Die unendliche Geschichte“ (1979) entstehen Mitte der 1980er Jahre.
Zunächst wird der erste Film-Teil der
unendlichen Geschichte in Deutschland 1984 unter der Regie von Wolfgang Petersen gedreht, während 1990 und 1994 die in deutsch-amerikanischer Kooperation produzierten Teile
„Die unendliche Geschichte II – Auf der Suche nach Phantásien“ (unter der Regie von George Miller), sowie
„Die unendliche Geschichte III – Rettung aus Phantásien“ (unter der Regie von Peter MacDonald) die Kinoleinwand erreichen. Derzeit plant Hollywood-Schauspieler und Filmproduzent Leonardo DiCaprio eine Neuadaption des Buchs.
Entgegen den Bedenken seiner Leserschaft spricht sich Michael Ende zunächst für die erste Filmadaption der „
unendlichen Geschichte“ aus, ist über die Produktionsentwicklung jedoch nicht in allen Details informiert – letztlich entsteht ein Film nach dem Drehbuch Bernd Eichingers, das Endes Ideen nicht gerecht werden kann. Da die Dreharbeiten bereits zu weit fortgeschritten sind, kann der Film ohne möglichen Schadensersatz nicht abgebrochen werden. Endes Reaktion auf das fertige Werk ist deutlich negativ: diese Art von Kitsch und Kommerz könne er nach eigener Aussage als Künstler nicht vertreten. Er
distanziert sich von Petersens Filmadaption und lässt seinen Namen aus dem Vorspann entfernen.
Nur zwei Jahre nach der ersten Filmadaption der „
unendlichen Geschichte“ wird ebenfalls Endes Werk „
Momo“ mit berühmter deutscher Besetzung verfilmt: Unter der Regie von Johannes Schaaf wirken 1986 Radost Bokel in ihrer ersten Rolle, sowie Mario Adorf und Armin Müller-Stahl bei der filmischen Umsetzung mit. Diese Adaption wiederum, die sich sehr an die Vorlage hält, wird von Ende sehr geschätzt und genießt seine Anerkennung als ideengetreue Umsetzung seines Werkes.
Mit der Produktion von Zeichentrickversionen halten schließlich sowohl „
Momo“ als auch „
Jim Knopf“ in den 1990er Jahren Einzug in das Kinderfernsehen, 2001 folgt der „
Wunschpunsch“. „
Momo“ entsteht dabei unter der Regie von Enzo d’Alò zuerst als Zeichentrickfilm, der später zu einer Zeichentrickserie erweitert wird. Auch die Abenteuer von Jim Knopf sowie der „
Wunschpunsch“ werden als Zeichentrickserie unter der Leitung von Philippe Amador („
Wunschpunsch“) und Bruno Bianchi („
Jim Knopf“) umgesetzt.
Der Großteil von Endes Kinder- und Jugendwerken wird ebenfalls als Hörspiel, zunächst auf MC, aufgenommen und veröffentlicht; heute sind nahezu alle bekannten Romane und Erzählungen auch als CD in verschiedenen Audioverlagen als Hörspiel und Hörbuch erhältlich. Dabei gestaltet Ende beide „
Jim Knopf“-Teile der ursprünglich bei der Deutschen Grammophon entstandenen Hörspiele in Regie und als Erzähler mit.
Im musikalischen Bereich entstehen 1999 und 2000 ebenfalls Adaptionen der „
Jim Knopf“-Reihe als Musicals unter der Leitung von Christian Berg, für die Konstantin Wecker die Musik komponiert. Eine besondere Variation der „
unendlichen Geschichte“ leistet dabei
Siegfried Matthus, indem er sie unter dem Titel „
Das Land Phantásien: Eine Orchesterfantasie nach ,Die unendliche Geschichte’ von Michael Ende” in Zusammenarbeit mit dem
Bruckner Orchester Linz 2002 auf die Bühne bringt.
Noch heute begeistern Puppentheater, so z. B. das in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt beheimatete Düsseldorfer Marionettentheater, mit Vorführungen von Endes Werken die Kinder- und Erwachsenenwelt. Das Marionettentheater, das 1982 das erste Mal mit Michael Ende kooperiert, zeigt im Jahr 2010 ebenfalls die „
Jim Knopf“-Reihe und den „
Wunschpunsch“ und kann somit idealerweise in Ergänzung zur Tagung „Michael Ende Intermedial“ besucht werden.
Ebenfalls werden u. a. zu „
Momo“ und der „
unendlichen Geschichte“ im Jahr 2008 neue Hörbücher mit der Stimme von Rufus Beck aufgenommen und bei DAV veröffentlicht. Auch Endes Werk für Erwachsene, seine Sammlung surrealistischer Erzählungen seinerseits und surrealistischer Bilder seines Vaters, „
Der Spiegel im Spiegel. Ein Labyrinth“ (1984) wird 2003 bei Nca als Hörbuch produziert.